Ausblick
20-35 % der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Fettleber. Die Ursachen hierfür sind Über-gewicht, Diabetes, Alkohol und eine falsche Ernährungsweise. In der Folge kann sich die Leber ir-gendwann entzünden. Wenn es schlecht läuft, kommt es, zur Leberzirrhose, also der Vernarbung von Gewebe und schließlich zum Leberversagen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine Fettleber oder sogar eine bereits entzündete Leber haben. Diese weist keine Schmerzrezeptoren auf und auftretende Symptome wie Völlegefühl, Blähungen und eine verminderte Leistungsfähigkeit auf körperlicher und geistiger Ebene sind ziemlich unspezifisch.
Diagnostik
Eine Fettleber, die noch nicht entzündet ist, lässt sich oft nicht einmal durch erhöhte Leberwerte feststellen. Deswegen können viele Menschen nicht früh genug Gegenmaßnahmen einleiten, bevor es zur tatsächlichen Entzündung kommt. Allerdings lässt sich mithilfe des BMI´s, des Bauchumfangs, dem GGT-Wert und der Triglyzeride im Blut mithilfe eines Rechners bestimmen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Fettleber ist. Dies ist somit ein gutes Tool, um Schlimmeres zu verhindern. Sofern es noch nicht zur Leberzirrhose gekommen ist, kann sich die Leber sehr gut erholen, denn kein Organ ist so regenerationsfähig wie die Leber. Tatsächlich würde die Leber einfach wieder neues Zellmaterial bilden, wenn man die Hälfe von ihr abschneiden würde – und das innerhalb weniger Wochen. Aber wie kommt es überhaupt zu einer Fettleber und was ist das überhaupt?
Entstehung
Wie bereits erwähnt wurde, entsteht eine Fettleber durch Übergewicht, Diabetes, Alkohol und einer ungesunden Ernährung. Wobei diese Faktoren häufig in Kombination auftreten und sich gegenseitig bedingen. Beim Übergewicht kommt es sehr häufig zur Verfettung der inneren Organe, und demnach auch zur Verfettung der Leber. Dieses Fett wird als Viszeralfett bezeichnet und hat die unvorteilhafte Eigenschaft entzündliche Botenstoffe zu produzieren. Entzündungen im Körper sind ein großes Problem der heutigen Gesellschaft und der Grundbaustein fast aller Zivilisationskrankheiten, die sich über Jahre enzwickeln. Darunter auch Diabetes, infolge einer verringerten Insulinsensitivität aufgrund des entzündungsfördernden Viszeralfetts. Diabetes wiederum trägt ebenfalls zur Verfettung der Leber bei, da das Überangebot an Zucker in der Blutbahn dazu führt, dass die Leber diesen in Triglyzeride, also Fett umwandelt.
Wirkung von Zucker
Eine zuckerreiche Ernährung führt entweder indirekt über die Entstehung von Diabetes zu einer Fettleber. Dder dadurch, dass die Kapazität der Leber für Zucker gesprengt wird. Folglich wird überschüssiger Zucker nicht mehr in Form von Glykogen in der Leber gespeichert, sondern direkt in Fett umgewandelt. Hier ist sogar die Fructose, also Fruchtzucker, das größere Problem als „normaler Zucker“, da dieser nur sehr begrenzt verarbeitet werden kann. Wobei man natürlich im Hinterkopf behalten sollte, dass Haushaltszucker zur Hälfte ebenfalls aus Fructose besteht.
Aus diesem Grund sind übrigens Fruchtsäfte keinesfalls gesund, sondern tragen mit Softdrinks einen großen Teil zur Verfettung der Leber bei. Sie sollten daher als Genussmittel und nicht als Basis für eine gesunde Ernährung angesehen werden. Der menschliche Stoffwechsel ist nicht an solche hohen Zuckermengen angepasst. Kein Mensch würde 5 Orangen auf einen Schlag essen, wobei das aus gesundheitlicher Sicht eher weniger Problem wäre, da noch weitere Stoffe wie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe mitgegessen werden. Beim Saft wird jedoch der Zucker deutlich isolierter zu sich genommen und kann dann im Körperinneren zu gesundheitlichen Problemen führen.
Funktionen der Leber
Die Leber ist unheimlich wichtig für den Körper, weswegen es absolut essenziell ist ihre Leistungsfähigkeit durch einen einigermaßen gesunden Lebensstil aufrecht zu erhalten. Sie ist für die Entgiftung und Umwandlung von Nährstoffen verantwortlich. Dementsprechend würde unser Körper ohne die Leber vergiftet werden und das zugeführte Essen nicht verarbeiten können. Das ist als wäre der Tank unseres Sportwagens undicht, sodass das Benzin nicht verwendet werden kann und darüber hinaus alles verschmutzt. Die Leber hilft außerdem bei der Bildung, dem Abbau und der Aktivierung von Hormonen und hat somit neben der Nährstoffverarbeitung eine wichtige Aufgabe im Hormonsystem. Viele hormonelle Probleme werden durch eine schwache Leber extrem begünstigt, wei diese z.b. nicht vernüntig entgiftet werden. In der Folge kann es zum Anstieg von Östrogen kommen, was wiederrum zur vermehrten Einlagerung von Fett führen würde. Generell ist die Leber die Produktionsstätte und Energieversorger unseres Körrpers, weswegen eine Funktionseinschränkung ehrhebliche Auswirkungen hat.
Ernährung
Bei einer leberfreundlichen Ernährung sollte auf frittiertes und paniertes, also sehr fettiges und Essen verzichtet werden. Dies lieg daran, dass die Leber sonst unnötig durch eine hohe Gallensäureproduktion belastet wird. Wie aus den Gründen für eine Fettleber hervorgeht, sollten Alkohol zu viel Zucker und Fructose gemieden werden. Selbes gilt für Weißmehl- und Fertigprodukte. Positiv auf die Lebergesundheit wirkt sich eine gesunde Ernährung mit fructosearmen Obst, Gemüse und unverarbeiteten, fettarmen tierischen Produkten aus.
Omega 3 Fettsäuren wirken antientzündlich und beugen daher einer Entzündung der Leber vor bzw. helfen dabei, dass diese wieder zurückgeht. Es gibs natürlich eine ganze Reihe an Nährstoffen, die wichtig für die Leberfunktion sind wie B-Vitamine, Eisen, Cholin, Magnesium, Vitamin C und viele weitere. Bestimmte Phytotherapeutika wie Mariendistel oder DIM können die Leberfunktion noch zusätzlich unterstützen. Bezogen auf eine Fettleber ist aber der größte Hebel einfach eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, auch wenn sich das natürlich deutlich langweiliger anhört als Fancy-Supplements zu nehmen.